Das Eheversprechen: von Herzen gesprochen. Gastbeitrag von Tina Uhlmann-Züger

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EventButler James

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Beim Eheversprechen sind die größten Streitpunkte vielfältig. Mit verschiedenen Ansätzen lässt sich jedoch bestimmt eine Einigung finden, wie du im folgenden Beitrag erfahren wirst. 

Autorin Tina Uhlmann-Züger schreibt, dass die Wahl der richtigen Worte und die Entscheidung, wie das Versprechen überbracht wird, oft zu Diskussionen führen können. Dennoch gibt es zahlreiche kreative und einfühlsame Wege, um sicherzustellen, dass beide Partner ihre Liebe und ihre Versprechen authentisch und persönlich ausdrücken können.

Wie der Titel bereits andeutet, gibt es wohl fast keinen anderen Punkt in der Planung des Trauablaufs, der für so viele Unstimmigkeiten zwischen dir und deinem Partner sorgt wie die Frage, ob es ein Eheversprechen geben soll oder nicht.
Dabei ist es aber nicht so, wie viele vermutlich denken, dass klischeehaft der Mann auf ein solches Versprechen verzichten will. Vielmehr sind es nämlich oft die Bräute, die sich diesen emotionalen Moment schlichtweg nicht zutrauen.

Dazu solltest du zuerst verstehen, was unter einem Eheversprechen in der Freien Trauung zu verstehen ist. Viele kennen dies sicherlich aus der Kirche, wo es wirklich ein Versprechen ist, das oftmals mit «ich nehme dich zu meinem XY und verspreche dir XY» beginnt. In der Freien Trauung hingegen handelt es sich vielmehr um eine Liebeserklärung oder ein Liebesgeständnis, in dem ihr euch gegenseitig sagt, warum ihr euch liebt und warum ihr den Rest des Lebens gemeinsam verbringen wollt. Dies wird oft gewählt, wenn das einfache Ja-Wort nicht ausreicht oder zu unpersönlich wirkt. Ich finde, das macht auch absolut Sinn.

Ein selbst geschriebenes Eheversprechen oder eben eine Liebesbotschaft an den anderen hinterlässt Eindruck, nicht nur beim Partner, sondern auch bei den Gästen, und macht eine Trauung unheimlich emotional, persönlich, individuell und einzigartig. Du kannst dir aber bestimmt vorstellen, dass es sich dabei um ganz persönliche, intime und private Worte handelt, und nicht jeder diese mit der gesamten Gästebelegschaft teilen will und kann. Das ist unter anderem ein, aber nicht der einzige Grund, warum einige Paare sich nicht im Vornherein für ein Eheversprechen entscheiden. Auch die Tatsache, dass du an dem Tag ziemlich sicher sehr nervös sein wirst und viele – eben vor allem die Bräute – sich nicht zutrauen, dann auch noch solch emotionale Wörter vor all den Gästen laut auszusprechen, ist eine weitere Ursache. Viele befürchten nämlich, vor lauter Emotionen kein Wort oder nur unter Tränen herauszubringen, was aber übrigens überhaupt nicht schlimm wäre.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Eheversprechen ist definitiv eine nicht ganz einfache Sache, es ist aber wie zuvor erwähnt eine wunderschöne und bleibende Sache. Deshalb rate ich meinen Paaren immer, sich zu überwinden und ein Eheversprechen in Betracht zu ziehen. Und weil ich natürlich sehr gut verstehen kann, dass nicht jeder vor vielen Leuten sprechen kann, zeige ich meinen Paaren immer verschiedene Möglichkeiten auf, ein solches Versprechen in irgendeiner Art umzusetzen.

Grundsätzlich sollte man sagen, dass ein Eheversprechen nicht zehn Minuten oder eine A4-Seite lang sein muss; oft genügen schon ein paar Sätze.

Nach dem Motto: In der Kürze liegt die Würze. Du brauchst dafür kein Poet oder Literaturkenner zu sein. Verwende einfach die Worte, die du auch im Alltag benutzt. Es darf ruhig auch witzig und humorvoll sein und sollte deine Persönlichkeit und eure Liebe auf deine ganz eigene Weise widerspiegeln. Nur so bleibt es authentisch und erreicht diesen märchenhaften, eindrucksvollen und unvergesslichen Moment.

Nun zu den verschiedenen Varianten: Eine Möglichkeit besteht darin, sich das Eheversprechen laut und vor allen Gästen gegenseitig zu geben. Das ist sicherlich die Variante, die den Erwartungen der Hochzeitsgäste am ehesten entspricht, jedoch für das Brautpaar die größte Überwindung bedeutet. Diese Option hat den zusätzlichen romantischen Vorteil, dass man die Worte des anderen zum ersten Mal hört und dadurch ein Gänsehautmoment garantiert ist.

Eine weitere Möglichkeit ist, gemeinsam vorab ein Eheversprechen zu verfassen und dieses dann vor den Gästen abwechselnd Satz für Satz vorzulesen. Auch hier spricht man vor den Gästen, jedoch ist der Druck etwas geringer, da nicht nur der Bräutigam seinen eigenen Moment hat und dann die Braut ihren, sondern beide gemeinsam und gleichzeitig in dieser Situation stecken. Damit der Überraschungseffekt dennoch erhalten bleibt, sollten die Sätze nicht vorab ausgetauscht werden, sondern erst bei der Trauung zum ersten Mal vorgelesen werden.

Wenn du dich schlicht nicht traust zu sprechen, gibt es auch die Alternative einer schriftlichen Übergabe. Entweder in einem Briefumschlag, der während der Trauung überreicht wird, oder in Verbindung mit einem Ritual, das zuvor durchgeführt wurde. Zum Beispiel kann das Versprechen an den frisch gepflanzten Ehebaum gehängt oder in den eben gepackten Ehekoffer gelegt werden. Das schriftliche Eheversprechen kann entweder direkt vor Ort während der Trauung gelesen werden, zum Beispiel während eines Liedes, oder erst zu einem späteren Zeitpunkt, wenn ihr beide unter euch seid. Es ist ein wunderschönes Andenken und kann in Form eines Liebesbriefes oder auch auf einer Schiefertafel, Holzplatte oder in einem Bildrahmen festgehalten werden. Letzteres könnte, sofern die Gäste die Worte lesen dürfen, während des Empfangs aufgestellt werden, sodass die Gäste an den liebevollen Worten teilhaben können, ohne dass du sie vorlesen musst.

Du siehst also, ein Eheversprechen sorgt im ersten Moment oft nicht für Einstimmigkeit.
Doch durch die vielen verschiedenen Varianten und Möglichkeiten und mit der Hilfe eines Trauredners, der berät und Ideen vorschlägt, finden Braut und Bräutigam in den meisten Fällen einen Konsens, der für beide passt.

Und wenn es für dich oder deinen Partner wirklich nicht vorstellbar ist, dann lasst das Eheversprechen einfach weg.

Ich rate allen Paaren immer, authentisch zu bleiben und während der Trauung nur das zu tun, was wirklich zu ihnen passt und womit sie sich wohlfühlen.

Nur so wird es eine wirklich authentische und auch für die Gäste einmalige Trauung, die genau auf euch zugeschnitten ist. 

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